Hallo, wir sind da!

Ein Bericht über eine Kölner Willkommensgruppe bei FRÖBEL in NRW

Unsere FRÖBEL „Willkommensgruppe“ öffnete seine Türen am 1. April 2017 pünktlich um 10:00 Uhr. Wir waren im Vorfeld etwas aufgeregt, ob überhaupt Kinder und ihre Familien kommen würden. Doch diese Sorge löste sich sehr schnell in Luft auf: Ab 9.30 Uhr wuselten einige Kinder vor der Eingangstür und freuten sich auf den Einlass. Als die Tür geöffnet wurde, kamen sie völlig angstfrei in die Räume hinein und stürzten sich auf die Spielangebote.

Nachdem die Straßenschuhe mit den Hausschuhen ausgetauscht und die Jacken an der Garderobe untergebracht wurden, gingen wir gemeinsam die Anwesenheistliste durch. Die Kinder machen nun selbstständig jeden Tag ein Kreuzchen hinter ihren Namen auf der Liste. Dann stellen wir gemeinsam die Stühle von den Tischen und der Tag kann beginnen.

Der Einstieg in das Projekt war spannend: Aus jeder Ecke der Räumlichkeiten hörten wir ein neutrales „Hallo, Hallo“. Heute - nach wenigen Wochen - begrüßen wir uns alle per Vornamen.
Klingelte es in der Vergangenheit an der Eingangstür, unterbrachen alle Kinder ihre Aktivität und liefen geschlossen zur Tür. Heute lassen sie sich nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen. Ein Fortschritt!

Der Waschraum war zu Beginn der „liebste Raum“. Hände waschen, Haare stylen, Wasser von einem Gefäß ins andere schütten, sich im Spiegel betrachten etc. waren - und sind heute noch - wichtige Beschäftigungen. Zum Glück haben wir genügend trockene Wechselkleidung für die Kinder nun da.

Die Küche, insbesondere unser Kühlschrank mit dem Gefrierfach, wurde immer wieder untersucht oder mit Lebensmitteln „bestückt“. Die eine oder andere Rohkost findet man tiefgefrorenen im Gefrierfach.

Zu Beginn des Projekts öffneten wir noch nicht alle Räumlichkeiten, um erst einmal an einem Ort anzukommen. Mittlerweile sausen die Kinder völlig frei durch alle Räume und nutzen ganz selbstverständlich die Angebote.

Trotz der sprachlichen Barrieren konnten wir uns sehr gut auf die Regeln im Haus verständigen und sie werden von den Kindern beherzigt. Für die neuen Kinder ist es leichter; sie können am Verhalten der anderen Kinder viel Abgucken und Verstehen.

Auch an das Essen mussten die Kinder sich gewöhnen: Am Anfang waren ihnen unsere Mahlzeiten fremd und sie aßen nur vorsichtig, was angeboten wurde. Dank der Familien, die sich bei uns in der Küche engagieren und den Kindern bekannte Gerichte kochen, wird gut gegessen. Besonders beliebt sind Reis- und Bulgurgerichte mit Salat und viel Blattpetersilie.

Bei diesen Gerichten geht der Daumen der Kinder nach oben. Unsere Würstchen mit Brötchen kamen nicht zu gut an. Mittlerweile sind die Kinder mit uns gnädiger und der Daumen geht zumindest in die Mitte. 

Wir haben gelernt, was die Lieblingsspeisen der Kinder sind. Und auch wir erlernen neue kulinarische Raffinessen. Zum Beispiel, dass Wassermelone sehr gut mit Schafskäse schmeckt, das ist ein Gericht aus Syrien.

Ein Bericht von Gabriele Schreiber