Mit offenen Augen und Ohren

Fünf Fragen an Geschäftsleiterin Dr. Marlena Achterberg

Dr. Marlena Achterberg

Seit Oktober 2016 ist Dr. Marlena Achterberg (44) Geschäftsleiterin der FRÖBEL-Region Köln-Rheinland. Gemeinsam mit einer weiteren Geschäftsleiterin und zwei Geschäftsleitern verantwortet sie insgesamt 50 FRÖBEL-Kindergärten und Familienzentren in Nordrhein-Westfalen.

Frau Dr. Achterberg, Sie sind beruflich viel herumgekommen. Was waren die wichtigsten Stationen?

Während meiner Ausbildungs- und Studienzeit war ich sowohl in Kindergärten als auch Grundschulen unterwegs, erst als Praktikantin und später zu Forschungszwecken. Nach dem Abschluss meines Studiums der Fächer Slawistik, Pädagogik und Nordische Philologie habe ich als Dozentin am Institut für Slawistik und am Sprachenzentrum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gearbeitet. Zuletzt war ich an der Deutschen Schule Moskau bei der Botschaft der BRD in der erweiterten Schulleitung tätig. Hier war ich für den Deutschen Kindergarten verantwortlich. Die frühkindliche Bildung tritt auf meinem Berufsweg in verschiedenen Formen in Erscheinung und genau diesem Bildungsbereich gilt auch meine Begeisterung und mein größtes Interesse.

Wie und warum sind Sie zu FRÖBEL gekommen?

Ich verfolge seit vielen Jahren aufmerksam die gesellschaftlich-politischen Entwicklungen in der frühkindlichen Bildung in Deutschland. FRÖBEL tritt als innovativer, engagierter, überregionaler, sogar internationaler Träger mit einer klaren Struktur auf, erfahren und konzeptionell sicher aufgestellt, mit klaren Leitbildern – da kommt jemand mit meinen Interessen fast nicht daran vorbei. Tatsächlich war mir FRÖBEL schon länger ein Begriff. Als ich nach meinem Auslandsaufenthalt nach Deutschland zurückkehrte und die Ausschreibung las, da hatte ich das Gefühl, die Stelle hat auf mich gewartet. Und nach vier Monaten kann ich bestätigen, dass es wohl so war.

Was sind Ihre Aufgaben als Geschäftsleiterin? Für wie viele Einrichtungen sind Sie zuständig?

Zu der Region Köln-Rheinland gehören momentan zehn Einrichtungen, 2018 kommt eine weitere dazu. Einen Großteil meines Aufgabenfeldes machen betriebswirtschaftliche und personelle Themen aus. Ein weiterer Block ist der pädagogische Bereich, hier vor allem die Qualitätssicherung und die Profilbildung der Einrichtungen. Die quantitative Entwicklung der Gesamtregion ist auch ein wichtiges Anliegen, hier gilt es die Augen und Ohren offen zu halten und viel Netzwerkarbeit zu betreiben.

Was ist Ihnen besonders wichtig im Hinblick auf die Entwicklung der Einrichtungen und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

Mir ist wichtig, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter in der Region sich mit "ihrem" oder "seinem" Team und der Einrichtung identifizieren kann. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich mit ihren persönlichen Kompetenzen optimal und gewinnbringend für die Kinder und die Einrichtung einbringen können. Eine Einrichtung, die "ihr" Team gefunden hat, hat die besten Voraussetzungen, sich weiterentwickeln - es gewinnt an Potenzial, es birgt geballte Kompetenz und diesen Schwung muss man dann im passenden Moment mitnehmen, damit das Haus wachsen kann. Ich investiere momentan viel Zeit, um die Einrichtungen und die Menschen, die dort arbeiten, kennenzulernen. Ich habe in meinem Berufsleben die Erfahrung gemacht, dass gute Teams, die respektvoll miteinander umgehen, auf Augenhöhe kommunizieren und eine lösungsorientierte Konflikt- und Fehlerkultur leben, eine ganze Menge bewegen können. Diese Erfahrung mache ich in meiner Region auch.

Welche Projekte planen Sie in den kommenden Monaten? Welche Vision haben Sie für Ihre Region?

Unser aktuelles Projekt der Region trägt den Arbeitstitel BAN ("Bildungslandschaft Altstadt Nord"). FRÖBEL hat vor allem aufgrund der Erfahrung, die wir in der offenen Pädagogik mitbringen, den Zuschlag bekommen, in Köln in einem innovativen Bildungsverbund von sieben Einrichtungen einen Kindergarten aufzubauen. Es ist ein insgesamt sehr ehrgeiziges Vorhaben, welches im verantwortungsvollen und inklusiven Lehren und Lernen neue Maßstäbe setzen wird.
In Bezug auf die bestehenden Einrichtungen ist meine Vision, dass jede für sich noch mehr ihre Stärken erkennt und herausarbeitet, eigene Schwerpunkte setzt und Leuchttürme entwickelt. Ich will sie dabei unterstützen, für unsere Kinder gewinnbringende Netzwerke zu bilden und sich noch stärker im Sozialraum zu etablieren. Unsere Einrichtungen sind nicht austauschbar - jede hat ein individuelles und besonderes Profil, das es zu schärfen und auch nach Außen zu zeigen gilt.   

Sie haben selbst zwei Kinder - besuchen die beiden denn einen FRÖBEL-Kindergarten?

Ja, Vincent und Sophie. Beide sind nicht mehr im Kindergartenalter. Schade eigentlich, wo wir so tolle Einrichtungen in NRW haben!


Mehr zu FRÖBEL in NRW: www.froebel-gruppe.de/nrw